Politische Bildung ist die Grundvoraussetzung einer funktionierenden Demokratie. Einigkeit herrscht auch darüber, dass Kinder und Jugendliche so früh wie möglich an sie herangeführt werden sollten. Doch welche Inhalte sind für unterschiedliche Altersgruppen geeignet? Und wie lassen sich demokratische Grundwerte erfolgreich vermitteln? Politik ist komplex, wie soll ein Kindergartenkind so etwas wie das föderale System in Deutschland verstehen?
„Das alles ist zwar richtig, aber es basiert auf einem eindimensionalen Konzept politischer Bildung“, sagt Bildungswissenschaftlerin Judith Durand. Die Referentin im Bereich Pädagogische Konzepte für die Kindheit forscht am Deutschen Jugendinstitut (DJI). Ihr Schwerpunkt ist: Wie können Drei- bis Sechsjährige grundlegende Kompetenzen erlernen, die sie später befähigen, Demokratie zu gestalten? „Es geht nicht nur darum, Fakten und Wissen zu vermitteln. Ziel politischer Bildung ist es auch, Erfahrungslernen zu ermöglichen. Und genau da können wir bei den Jüngsten ansetzen.“ Demokratie sei „auch eine Lebensform, die sich in der gemeinsamen Alltagskultur manifestiert“, sagt sie.